Stadtteil Nieder-Rosbach
Nieder-Rosbach
Die ältesten Siedlungsfunde in der Nieder-Rosbacher Gemarkung stammen aus der Jungsteinzeit, dem Neolithikum. Eine Siedlung der Linearbandkeramischen Kultur (ca. 5.700-4.500 v. Chr.) existierte in den „Obergärten“, wo man 1988 einige Gruben freilegte. Auch aus späteren vorgeschichtlichen Epochen fanden sich vereinzelt Funde, die auf eine Besiedlung der Gemarkung bis in die vorrömische Eisenzeit hinweisen. Besondere Beachtung verdienen dabei die Funde aus dem Umfeld des Quellgebiets des Rosbacher Brunnens.
In römischer Zeit (ca. 75 – 260/270 n. Chr.) nutzte man die fruchtbaren Böden am Fuß der Taunushänge landwirtschaftlich. Mehrere römische Landgüter (villae rusticae) sind in der Gemarkung nachzuweisen, wenn auch noch nicht intensiver wissenschaftlich erforscht.
Zu Beginn des frühen Mittelalters (4./5. Jahrhundert) finden sich Spuren der Alamannen in der Nieder-Rosbacher Gemarkung. Möglicherweise lag hier die Keimzelle jener Siedlung „Rosbach“, die Kaiser Karl III. (839-888) im Jahr 884 dem Kloster Fulda schenkte und die damals erstmalig erwähnt wurde.
Im Mittelalter hatte das heutige Nieder-Rosbach verschiedene Herren. 1327 nennt eine Urkunde des Klosters Ilbenstadt den Ort „Rosbach inferiori“ (Nieder-Rosbach). Auch dessen herausragenden Gebäude werden erstmalig im 14. Jahrhundert fassbar: Im Jahr 1321 wird in einer Urkunde die Stiftung eines Altars für die Pfarrkirche zu Nieder-Rosbach erwähnt; 1356 eine Burg in Nieder-Rosbach, aus der die spätere Wasserburg hervorging.
1433 gehörte Nieder-Rosbach zur Grafschaft Nassau-Saarbrücken. Seit 1462 war Helfrich Buches zu Staden der Besitzer der Burg, die später durch Heirat bis 1816 in den Besitz der Grafen von Greiffenclau zu Vollrads fiel. Das heutige Aussehen der Burg entstand beim Umbau 1696-1699.
Die Reformation wurde in Nieder-Rosbach 1534 eingeführt. Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wurde der Ort 1633 vom Grafen von Nassau-Weilburg an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verkauft. 1634 plünderten die Spanier auch Nieder-Rosbach und entführten den lutherischen Pfarrer; Zerstörungen, Hunger und Krankheiten suchten die Bevölkerung heim. Der Ort erholte sich nur langsam von diesen Schäden. So findet sich im ältesten Rechnungsbuch der Gemeinde von 1645 bereits ein Hinweis auf eine Schule und einen Lehrer. Andererseits wird noch Ende 1663 berichtet, dass „die Gemeinde nur aus 75 Mann geringen Gemeindsleuten bestanden habe und öde und wüsteliegende Bauplätze genug vorhanden gewesen seien.“ 1709 sind es jedoch bereits wieder 410 Einwohner in 62 Häusern.
Weitere schwere Belastungen für die Bevölkerung brachten die Revolutionskriege. 1792-1798 hatte Nieder-Rosbach unter den vielen Einquartierungen französischer, hessischer und anderer Truppen zu leiden. Der Ort wurde 1796 sogar drei Tage lang geplündert. Wenige Jahre später suchten 1813 verbündete Russen das kleine Dorf heim. 1816 verkauften die 1664 zu Reichsfreiherren ernannten von Greiffenclau zu Vollrads nach über 250 Jahren die Wasserburg.
Mit dem Verkauf der seit Jahrhunderten bekannten und von der Bevölkerung genutzten Mineralquellen an einen britischen Whisky-Fabrikanten im Jahr 1878 begann die wirtschaftliche Erschließung des Rosbacher Brunnens. Bereits um 1900 erlebte die „Empress of table waters“ eine Blüte und war weltweit erhältlich. Bis 2001 produzierte das Unternehmen in Nieder-Rosbach.
Die Eisenbahnstrecke Friedberg - Bad Homburg schloss 1901 auch Nieder-Rosbach an die große Welt an. Der Bahnhof entstand an der Grenze von Nieder-Rosbach und Ober-Rosbach. 1909 erhielt der Brunnen den ersten Telefonanschluss im Ort. 1912 kam es nach jahrelangen Verhandlungen zur Teilung der bis dahin gemeinsamen Gemarkung von Nieder- und Ober-Rosbach.
In römischer Zeit (ca. 75 – 260/270 n. Chr.) nutzte man die fruchtbaren Böden am Fuß der Taunushänge landwirtschaftlich. Mehrere römische Landgüter (villae rusticae) sind in der Gemarkung nachzuweisen, wenn auch noch nicht intensiver wissenschaftlich erforscht.
Zu Beginn des frühen Mittelalters (4./5. Jahrhundert) finden sich Spuren der Alamannen in der Nieder-Rosbacher Gemarkung. Möglicherweise lag hier die Keimzelle jener Siedlung „Rosbach“, die Kaiser Karl III. (839-888) im Jahr 884 dem Kloster Fulda schenkte und die damals erstmalig erwähnt wurde.
Im Mittelalter hatte das heutige Nieder-Rosbach verschiedene Herren. 1327 nennt eine Urkunde des Klosters Ilbenstadt den Ort „Rosbach inferiori“ (Nieder-Rosbach). Auch dessen herausragenden Gebäude werden erstmalig im 14. Jahrhundert fassbar: Im Jahr 1321 wird in einer Urkunde die Stiftung eines Altars für die Pfarrkirche zu Nieder-Rosbach erwähnt; 1356 eine Burg in Nieder-Rosbach, aus der die spätere Wasserburg hervorging.
1433 gehörte Nieder-Rosbach zur Grafschaft Nassau-Saarbrücken. Seit 1462 war Helfrich Buches zu Staden der Besitzer der Burg, die später durch Heirat bis 1816 in den Besitz der Grafen von Greiffenclau zu Vollrads fiel. Das heutige Aussehen der Burg entstand beim Umbau 1696-1699.
Die Reformation wurde in Nieder-Rosbach 1534 eingeführt. Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wurde der Ort 1633 vom Grafen von Nassau-Weilburg an die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt verkauft. 1634 plünderten die Spanier auch Nieder-Rosbach und entführten den lutherischen Pfarrer; Zerstörungen, Hunger und Krankheiten suchten die Bevölkerung heim. Der Ort erholte sich nur langsam von diesen Schäden. So findet sich im ältesten Rechnungsbuch der Gemeinde von 1645 bereits ein Hinweis auf eine Schule und einen Lehrer. Andererseits wird noch Ende 1663 berichtet, dass „die Gemeinde nur aus 75 Mann geringen Gemeindsleuten bestanden habe und öde und wüsteliegende Bauplätze genug vorhanden gewesen seien.“ 1709 sind es jedoch bereits wieder 410 Einwohner in 62 Häusern.
Weitere schwere Belastungen für die Bevölkerung brachten die Revolutionskriege. 1792-1798 hatte Nieder-Rosbach unter den vielen Einquartierungen französischer, hessischer und anderer Truppen zu leiden. Der Ort wurde 1796 sogar drei Tage lang geplündert. Wenige Jahre später suchten 1813 verbündete Russen das kleine Dorf heim. 1816 verkauften die 1664 zu Reichsfreiherren ernannten von Greiffenclau zu Vollrads nach über 250 Jahren die Wasserburg.
Mit dem Verkauf der seit Jahrhunderten bekannten und von der Bevölkerung genutzten Mineralquellen an einen britischen Whisky-Fabrikanten im Jahr 1878 begann die wirtschaftliche Erschließung des Rosbacher Brunnens. Bereits um 1900 erlebte die „Empress of table waters“ eine Blüte und war weltweit erhältlich. Bis 2001 produzierte das Unternehmen in Nieder-Rosbach.
Die Eisenbahnstrecke Friedberg - Bad Homburg schloss 1901 auch Nieder-Rosbach an die große Welt an. Der Bahnhof entstand an der Grenze von Nieder-Rosbach und Ober-Rosbach. 1909 erhielt der Brunnen den ersten Telefonanschluss im Ort. 1912 kam es nach jahrelangen Verhandlungen zur Teilung der bis dahin gemeinsamen Gemarkung von Nieder- und Ober-Rosbach.
Wasserburg
Die Wasserburg ging 1913 in den Besitz der Gemeinde über und wird heute für Veranstaltungen und Hochzeiten genutzt. Nieder-Rosbach erhielt 1913, wie viele umliegende Ortschaften, elektrisches Licht und 1927 eine Wasserleitung und Kanalisation. Die beiden globalen Kriege des 20. Jahrhunderts forderten auch in Nieder-Rosbach eine Vielzahl von Opfern.
1970 schloss sich Nieder-Rosbach freiwillig mit Ober-Rosbach zusammen. Am 31.12.2021 lebten in Nieder-Rosbach 2.409 Einwohner.
1970 schloss sich Nieder-Rosbach freiwillig mit Ober-Rosbach zusammen. Am 31.12.2021 lebten in Nieder-Rosbach 2.409 Einwohner.